Fotoreise ZUr Insel Rügen 2019

Fotografische Exkursionen auf Deutschlands größter Insel


Seebrücke Sellin, Fotoreise Insel Rügen

Vom 13. bis zum 16. Juni fand unsere Fotoreise zur Insel Rügen statt. Jens und kurz danach Almut, die mich schon in Wales begleitet hatte, stiegen gleich am Anfang der Strecke zu mir ins Auto - Martina sowie Johannes kamen dann später in Putbus dazu. Da der Tag schon recht fortgeschritten war und wir alle einen gehörigen Appetit hatten, einigten wir uns, eine gemütliche Mittagspause einzulegen. Was lag da näher, als an den nächsten Hafen zu fahren und ein regionales Gericht zu verspeisen. Im Hafen von Lauterbach setzten wir uns auf einen umgebauten Fischkutter und versuchten es mit Fisch & Chips. Almut, die lieber ein Fischbrötchen probieren wollte, war mit ihrer Wahl sehr zufrieden, während wir anderen fast an einer Salzvergiftung gestorben wären. Satt aber durstig ging es im Anschluss weiter zu unserem Hotel in Putgarten im nördlichen Teil der Insel, kurz vor dem Kap Arkona.

Nordstrand, Kap Arkona
Nordstrand am Kap Arkona
Kreidefelsen
Kreidefelsen am Kap Arkona

Kurz nachdem wir unsere Zimmer im gemütlichen Hotel "Zum Kap Arkona" bezogen hatten, ging es sofort runter zum Steilufer hinter den Leuchttürmen. Leider war uns an diesem Abend der Wettergott nicht mehr wohl gesonnen, denn er lieferte uns lediglich einen wolkenlosen, Himmel und so blieb uns nichts weiter übrig, als uns einen ersten Überblick über die Umgebung zu verschaffen und unseren Speicherchip mit einigen Schnappschüssen zu füllen. Das gute Essen und das sehr freundliche Personal in unserem Hotel entschädigte uns dann am späteren Abend für das fehlende Fotolicht.

Der zweite Tag fing so an, wie der erste Tag aufgehört hatte. Strahlend blauer Himmel und kein Wölkchen weit und breit. Da wir uns vorgenommen hatten, die wunderschöne Insel Rügen zu erkunden, ging es nach dem Frühstück mit dem Auto nach Sassnitz und von dort aus auf ein Schiff. Die Fahrt mit der "Cap Arkona" verlief entlang der berühmten Kreideküste und dem Nationalpark Jasmund zum Königsstuhl. Aber auch hier kam, zumindest fotografisch gesehen, noch nicht die richtige Freude auf, verkündete doch der Wetterbericht, dass zumindest an diesem Tag die Sonne durchgehend über uns scheinen werde.

Bootsfahrt zum Königsstuhl
Bootsfahrt zum Königsstuhl
Blick auf Sassnitz
Blick auf Sassnitz

Entschädigt wurden wir wenigstens von den wunderschönen Feldern der Insel, die auch im Sonnenschein ein gutes Bild abgaben. Besonders hatte es uns ein Mohnblumenfeld angetan, welches wir sehr ausgiebig von allen Seiten fotografierten. Aber auch in den einfachen Weizenfeldern, die sich in den sanften Hügeln der Insellandschaft wie die Wogen eines Meeres bewegten, konnten wir das eine oder andere Motiv finden. Außerdem blieb uns die freudige Aussicht auf das Wetter des kommenden Tages, sagte doch die Wetter-App Sturm sowie Blitz und Donner für den Samstag voraus. Zunächst mussten wir aber noch den Freitag fotografisch bewältigen.

Endlose Mohnfelder auf der Insel Rügen
Endlose Mohnfelder auf der Insel Rügen

Ganz in der Nähe vom Sassnitzer Hafen liegt die Schlossruine von Dwasieden. Das Schloss inklusive Park war einstmals eine der prächtigsten Anlagen im Norden von Deutschland und wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem sehr wohlhabenden Berliner Geschäftsmann für vier Millionen Goldmark aus Sandstein, Marmor und Granit errichtet. Leider wurde es nach dem Krieg von der Russischen Armee gesprengt und so fristen heute die übrig gebliebenen Reste ihr trauriges Dasein zwischen Bäumen und Sträuchern auf dem Hochufer der Insel Rügen.
Eigentlich lagen hier zahlreiche Motive direkt vor uns, aber die grelle Sonne, die durch die Blätter schien, zerstörte auch hier jede Hoffnung auf ein paar außergewöhliche Bilder. Ein bedeckter Himmel wäre hier das Wetter der Wahl gewesen...

Schlossruine Dwasieden
Schlossruine Dwasieden
Schlossruine Dwasieden
Schlossruine Dwasieden

Etwas traurig flüchteten wir uns in die Aufnahme von fester und flüssiger Nahrung und setzten für den Abend den Selliner Strand mit seiner beleuchteten Seebrücke auf den Plan. Die aufkommende leichte Bewölkung ließ uns vermuten, hier die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und so klang unser Tag mit dem Blick von der Steilküste auf die wunderschöne Selliner Seebrücke aus. Die Blaue Stunde schenkte uns schließlich auch das entsprechende Licht, um einige stimmungsvolle Fotos von Strand und Brücke auf den Chip zu bannen. Sehr spät ging es dann nach einer reichlich einstündigen Fahrt wieder in unser Hotel, wo wir müde aber zufrieden in unsere Betten fielen.

Seebrücke Sellin, Fotoreise Insel Rügen, Reisen ohne Flugangst
Seebrücke Sellin

Der Samstag bot uns dann endlich das Wetter, worauf wir gewartet hatten. Dunkle, vom Wind zerfetzte Wolken zogen schnell über uns hinweg. Und so mussten wir auch nicht lange warten, bis am Horizont die ersten Blitze zuckten und ein paar Tropfen auf uns nieder fielen. Zum Glück hatten wir es vorher noch geschafft, in dem winzigen aber deswegen nicht weniger idyllischen Fischerdorf Vitt einige Fotos von den Klippen des Kaps (witziges Wortspiel...) zu schießen. Mit hohen Wellen und düsteren Wolken zeigte uns Deutschlands größte Insel endlich ihr wahres Gesicht. Da war es nun - unser Wunsch-Fotowetter.

Kap Arkona, Wellen, Insel Rügen
Kap Arkona

Strand, Fischerdörfchen, Vitt, Wolken
Strand des kleinen Fischerdörfchens Vitt

Als wir vom Vitter Strand zurück zu unserem Auto liefen, ging direkt vor uns schon die Welt unter. Eine große Gewitterzelle überspannte den nördlichen Teil der Insel Rügen und verlieh ihr den Anblick, den man sonst nur bei "Independance Day" entspannt auf der Kinoleinwand genießen kann. Bevor wir uns der Geborgenheit unseres Autos anvertrauten, nahmen wir unter Einsatz unseres Lebens noch ein paar Fotos auf und flüchteten dann in die vermeintliche Sicherheit unserer sandigen Ledersitze.

Kap Arkona, Gewitter
Gewitterzelle über dem Kap Arkona

So schnell wie das Regengebiet zu uns gekommen war, verzog es sich auch wieder und so konnten wir von den Leuchttürmen des Kaps (ich find's immer noch witzig...) ein paar malerische Eindrücke mit unserer Kamera festhalten. Die Mohn- und Kornblumen sowie auch das satte Grün der Wiesen bildeten dabei einen wunderschönen Farbkontrast zu den düsteren Wolken des abziehenden Gewitters.

Die Leuchttürme von Kap Arkona
Die Leuchttürme von Kap Arkona


Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es zunächst nur wenige Kilometer weit, um das Großsteingrab von Nobbin zu fotografieren. Die aus Findlingen errichtete Megalithanlage ist eines der größten Steingräber Norddeutschlands und liegt nur einige Meter von der Steilküste des Tromper Wiek entfernt. Passend zur Bedeutung des Ortes wurden wir auch hier noch mit düsteren, bedrohlich wirkenden Wolken belohnt.

Großsteingrab bei Nobbin
Großsteingrab bei Nobbin

In der Hoffnung, den Tag noch mit dem Foto eines romantischen Sonnenuntergangs abschließen zu können, machten wir uns auf, in den Nordwesten der Insel, in die Bucht bei Dranske. Leider war uns dieser Sonnenuntergang und eine daraus resultierende Blaue Stunde nicht vergönnt und wir begaben uns wieder auf den Heimweg zum Hotel, nicht aber ohne noch ein Foto mit Blick zur Insel Hiddensee aufgenommen zu haben. Auch wenn die Landschaft etwas düster wirkte - alles war besser als blauer Himmel!

Fotoreise Insel Rügen, Hiddensee
Blick zur Insel Hiddensee von Dranske

Dieser blaue Himmel erwartete uns dann aber leider wieder am letzten Tag, dem Tag unserer Abreise. Zuvor gingen wir noch einmal die 130 Stufen zur Bucht hinunter, um ein paar Erinnerungsfotos vom alten Leuchtfeuer aufzunehmen. Der Weg führt am steinigen, mit Pflanzen bewachsenen Strand entlang. An den Felsen sieht man immer wieder kleinere und auch größere Abbrüche und man hofft im Vorübergehen, dass nicht gerade jetzt in dieser Sekunde ein paar Tonnen Kalkstein auf einen herunterrutschen... wer sollte dann die schönen Bilder entwickeln...?
Zum Glück ging alles gut und wir begaben uns auf den Heimweg zum nahe gelegenen Hotel.

Strand bei Kap Arkona, Fotoreise Insel Rügen
Altes Leuchtfeuer am Strand von Kap Arkona

Kap Arkona, Fotoreise Rügen
Strand bei Kap Arkona

Dort nahmen wir von Martina und kurz darauf von Johannes Abschied. Almut, Jens und ich machten noch einen Zwischenstopp in Altefähr, wo wir uns noch einen Eisbecher genehmigten, um dann in Richtung Magdeburg wieder nach Hause zu fahren. Am Magdeburger Hauptbahnhof setzten wir Almut ab, die von dort ihren Zug nach Hildesheim nahm. Zusammen mit Jens hatte ich dann noch das Glück, kurz vor Wanzleben diese Gewitterzelle zu erwischen. Ein paar Minuten bevor ein sintflutartiger Wolkenbruch auf uns runterprasselte, konnten wir noch dieses eindrucksvolle Foto machen. Damit endete dann auch unsere gemeinsame Reise auf die Insel Rügen. Abschließend möchte ich mich noch bei meinen vier Teilnehmern bedanken. Ihr seid eine tolle Truppe gewesen und ich hoffe, dass euch das Wochenende genauso viel Spaß gemacht hat wie mir.

Gewitterzelle, Fotoworkshop, Fotoreise
Gewitterzelle zwischen Magdeburg und Wanzleben