Hallo, liebe Fototour-Begleiter,
ich hoffe, ihr seid alle gut wieder in eurer Heimat angekommen und habt nicht alles vergessen was ihr so gelernt habt.
Eigentlich gab es nicht viel zu merken - Fotografieren ist ja relativ einfach. Ich sagte ja schon, was man hinten im Sucher sieht, ist später auf dem Bild drauf. Man muss nur richtig hingucken. Das lernt man, wenn man viel fotografiert und wenn man sich häufig die Internetseiten anderer Fotografen anschaut. Viel kann man aber auch bei den Malern lernen - also geht in Galerien und schaut euch schöne Ausstellungen an (und geht danach gut essen... ;-)
So, hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung, wie ich selbst fotografiere und im Anschluss die Daten bearbeite.
- Wetterbericht anschauen und raus in die Landschaft.
- Richtige Schuhe anziehen und auch warme Jacke mitnehmen. Landschaftsfotografie ist häufig mit "warten auf den richtigen Augenblick"
verbunden. Es kann also auch kalt werden oder regnen...
- Stativ nicht vergessen, falls es zu dunkel ist. Außerdem ist es sicherer, damit die Bilder nicht verwackeln.
- Daran denken: die Blende sollte relativ klein sein bei der Landschaftsfotografie - wir möchten am Ende ein scharfes Bild haben!
ABER: NIE die kleinste Blende am Objektiv verwenden. Es treten Beugungsunschärfen an den Blendenlamellen auf und das Foto ist nicht mehr
wirklich scharf.
- Bei längerer Belichtungszeit (welche durch die kleine Blende bedingt ist) einen Fernauslöser oder die Auslöseverzögerung des Zeitauslösers der
Kamera benutzen, sonst verwackelt man die Aufnahme auch. Hände weg vom Stativ im Anschluss!
Habe ich auch schon häufig gesehen.... die Workshop-Teilnehmer nutzen den Fernauslöser halten aber das Stativ fest... ganz schlechte Idee....
Bei Nutzung des Stativs auch den Bildstabilisator am Objektiv ausschalten!!!
- ISO-Zahl in der Regel immer auf 100 ISO (nur bei Ausnahmen nicht, z.B. wenn ich die Milchstraße fotografieren möchte, dann auch mal
1500 ISO oder mehr)
Weniger geht auch, also z.B. 40 ISO oder weniger (geht nicht bei jeder Kamera) Dann kann ich mir nämlich manchmal den Graufilter sparen bei
Langzeitbelichtungen - gerade in der Dämmerung.
- Bei der Motivsuche draußen: das Bild in Gedanken "aufräumen" und gestalterische Ordnung schaffen. Man kann oder sollte nicht alles
fotografieren, auch wenn's vielleicht schön aussieht. Sucht außergewöhnliche Positionen mit der Kamera für eure Fotos!
Der Kunstlehrer damals hatte Recht in der Schule, als er uns etwas von Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund erzählt hat!
Hauptelemente im Bild (Bäume, große Steine, Häuser, Personen im Bild, die Horizontlinie...) kann man entweder in den Goldenen Schnitt oder
genau in die Mitte setzen.
Der Goldene Schnitt bringt Spannung - die Mitte bringt Ruhe!
Daran denken: es gibt eine Mitte in der Horizontale und eine in der Vertikalen. Für den Goldenen Schnitt gilt das ebenso.
Wer schlauer sein möchte, als die Anderen: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt
Das ist tatsächlich wichtig!!! Also nicht nur fotografieren sondern auch lesen!
- Wenn das dann alles stimmt: Knöpfchen drücken - geschafft! Foto in der Kiste!
- Speicherkarte ins Lesegerät, los geht's mit der Bildbearbeitung...
- So, und jetzt kommt die alles entscheidende Frage: Lightroom oder Photoshop?
Egal - jeder, wie er möchte. Der Workflow ist ähnlich und die Menüs sehen auch ähnlich aus.
Ich selbst nutze lieber Photoshop, weil im nachhinein mehr möglich ist bei der Bearbeitung...
- jetzt einfach Doppelklick auf das ausgewählte Bild, wow alles dunkel im RAW-Modul von Photoshop.
Der Typ beim Workshop hatte gesagt: "Immer etwas unterbelichten, die hellen Bereiche im Bild müssen gut durchgezeichnet sein, auch wenn die Schatten dann sehr dunkel auf dem Kameramonitor aussehen." Stimmt, er hatte Recht. Bei der Aufnahme kann man das auch über das Histogramm kontrollieren. Aber daran denken, es ist noch kein Fotograf berühmt geworden, weil er immer auf sein Histogramm geachtet hat.
So sieht erst mal das geöffnete Bild aus - buh, schrecklich...
Weiter geht's.... im Menü "Grundeinstellungen" auf der rechten Seite ziehe ich den "Tiefenregler" nach rechts und den Regler für die "Lichter" nach links. Um welchen Wert? Das ist bei jedem Foto anders. Je nachdem wie das Licht war. Also muss man probieren... Oben an dem Regler für die "Belichtung" kann man auch noch etwas drehen.
Wenn ihr da drauf klickt, erscheint das Fenster (Bild unten). Dort geht ihr mit der Pipette (also dem Cursor) auf den entsprechenden Tonwert, den ihr ändern möchtet. Nutzt den Toleranzregler im Fenster um zu beeinflussen, welchen Farbbereich ihr wie stark korrigieren möchtet. Man kann den jeweiligen Zustand in dem kleinen Schwarz-Weiß-Fenster verfolgen. Unten an den drei Reglern könnt ihr dann ziehen und die Helligkeit, die Sättigung und den Farbton verändern. Ist man zufrieden, bestätigt man mit "OK".